Die Baufeldbahnen beim Bau des 2ten Lengericher Tunnels
Einem reinen Zufall ist es zu verdanken, dass diese Fotos heute noch existieren. Ende der 80er Jahre fanden zwei Mädchen sie im Sperrmüll des ehemaligen Lehrers Schröder, der über einen längeren Zeitraum die Baufortschritte dokumentiert hat.
Lassen Sie sich einfangen von "Feldbahnen pur" beim Bau des zweiten Lengericher Tunnels in den Jahren 1926 bis 1928.

Im Hintergrund sind bereits die ersten Abtragungsarbeiten zu erkennen.

An Ketten im Löffel hängt eines der Gleisjoche, auf denen der Bagger später rollen wird.

Daneben wird eine Durchfahrt für die Feldbahnzüge zu den Kippen in Ringel gebaut.

Bei genauem Hinsehen ist zu erkennen, das Lore 4 einen Bremserstand hat.

Der Bahndamm und die Brücke sind für die Baubahn verbreitert worden. Man beachte die Schwellenstapel, über die das Gleis geführt wurde.

Der beladene Zug in der Bildmitte wird gerade zu den Kippen in Ringel geschoben. Rechts daneben bildet das Feldbahngleis eine 'Spitzkehre'.
Am rechten Bildrand sind die drei, auch heute noch existierenden, Bahnhäuser zu sehen, die an der Bahnhofstraße nahe der Eisenbahnbrücke stehen.

Zwei Dampfzüge stehen auf dem abschüssigen Gleis. Bei der vorderen Lok bläst gerade das Sicherheitsventil ab, wodurch der Bagger von einer Dampfwolke verdeckt wird.
Im Vordergrund sind drei Mann beim Gleisstopfen. Links daneben liegt am Abhang eine Kletterdrehscheibe. Dahinter steht die Wasserstation. Im Hintergrund ist das damalige Kalkwerk Liborius zu sehen.

Das Lokpersonal steht lässig vor den jeweiligen Loks, während bei der vorderen Lok das Sicherheitsventil abbläst. Die Ascheflecken in der Bildmitte deuten auf vorherige Baggerstandorte hin.
Die Halde links hinter der Straße gehört wahrscheinlich zum Liborius-Kalkwerk

Rechts im Bild sieht man den 'alten' Tunnel mit der Blockstelle 'Block Tunnel', in dessen Fenster gerade der Stellwerkswärter zu sehen ist. Links daneben liegt der Stolleneingang zum 'Rollloch', durch welches von Oben die Loren beladen wurden. Die drei linken Männer vor dem Stollen sind mit brennenden Karbidlampen ausgerüstet.

11 Mann lassen es sich nicht nehmen, für den Fotografen zu posieren. Die Treppe, die einst vom Niveau der Osnabrücker Straße in den Einschnitt führte, endet nun jäh 3 Meter über der Erde an einer Felswand.

Der Vordere ist scheinbar leer und fährt wohl gerade in das Ausweichgleis, während der Hintere beladen wird.
Im Hintergrund ist das ehemalige Kalkwerk Liborius zu sehen.

Vor dem Bagger steht ein Holzkastenkipper mit Kohle, der offenbar auch als Garderobe genutzt wird (Jacke und Tasche). Auch zu diesem Bagger führt eine Wasserleitung.

Irgendetwas scheint aber mit der ersten Lore zu sein. Auch das Gehäuse des Baggers hat bereits stark gelitten.
Im Vordergrund links vor dem Zug ist auch die Feldschmiede zu erkennen.

Im Ausweichgleis vor dem Bagger steht ein Leerzug ohne Lok und auch der Bagger steht in Ruheposition. Weit und breit kein Arbeiter zu sehen. Ob wohl gerade Sonntag ist?
Bei der Weiche scheint es sich um eine 'Schleppweiche' zu handeln.

Scheinbar abgestellt ist der Zug in der Bildmitte. Die Führerstandstür ist verschlossen und ungefähr 15 Holzkastenkipper stehen aufgereiht hinter der Lok.

Oben mittig bis rechts ist die Halde oberhalb der katholischen Kirche zu sehen.

7 Mann sind vor Ort. Jede Lore erscheint ein Unikat zu sein. Die Männer mit den Steinforken im Vordergrund sorgen dafür, dass das beim Verladen daneben gefallene Gestein nicht das Gleis blockiert. Der Bagger dürfte hier auf dem Niveau der Reichsbahngleise stehen.

Links belädt ein Bagger eine Zuggarnitur, während rechts ein Güterzug im 'alten' Tunnel verschwindet. Im Hintergrund schnauft ein weiterer Feldbahnzug bergauf.

Beim Hinteren dürfte es sich um den Bagger handeln, der sich vom Niveau der Osnabrücker Straße herunter gearbeitet hat. Das Tunnelportal hat auf beiden Seiten ein Stützkorsett erhalten.
Das auf den vorherigen Bildern noch neben dem Tunneleingang vorhandene Blockstellenhäuschen 'Block Tunnel', ist hier bereits nicht mehr vorhanden. Offenbar gehen die Arbeiten am Tunneleinschnitt dem Ende entgegen.

Der Löffel und die Verkleidung fehlen bereits. Dadurch ist das Innenleben des Baggers, mit dem 2 Stockwerke hohen, stehendem Kessel und dem Dampfzylinder neben dem Zahnrad der Seilwinde, sehr schön zu erkennen. Ganz vorne Links sind die Hebel, mit denen der Baggerführer den Bagger bedient hat.