Wir über uns

Angefangen hat es vor über 45 Jahren, im Frühjahr 1978, als drei Hohner Jungs, namentlich Holger Gräler, Uwe Hilgemann und Detlev Höhn damals im Alter von 17 – 19 Jahren, eine Initiative ins Leben gerufen haben, um eines der vom Abriss bedrohten Stellwerke im Bahnhofs Lengerich zu retten und es zum Treffpunkt und Vereinsheim für Gleichgesinnte herzurichten. Die zunächst mehrfach losen Zusammenkünfte in verschiedenen Gaststätten, führten am 19.05.1979 zur Gründung des Vereins „Eisenbahnfreunde Lengerich e.V.“ durch 12 Hobbyisten aller Altersgruppen.

Die Standortsicherung für das zukünftige Vereinsheim, das derzeit noch im Betrieb befindliche Stellwerk Lengerich-Nord „LN“, war aber zu dem Zeitpunkt noch nicht endgültig gesichert. Erst im Laufe des Jahres konnte ein langfristiger Mietvertrag, vom damaligen Vereins-Vorstand, mit dem 1. Vorsitzenden Hugo Althoff und Wilhelm Stieneker als 2. Vorsitzenden, unterzeichnet werden.

Im Laufe des März 1980 wurde das Stellwerk LN dann außer Betrieb gesetzt und das neue Stellwerk Lengerich ging in Betrieb. Nun begann die Arbeit, um das zukünftige Vereinsheim herzurichten. Böden mussten im ehemaligen Spannwerksraum aufgefüllt, Mauern gezogen, Wände tapeziert und gestrichen sowie die Außenbereiche hergestellt werden. Aus dem damals zweiten Stellwerk „Lf“ (Lengerich-Fahrdienstleiter) im Bahnhof Lengerich, auf der östlichen Bahnhofseite, wurde noch kurz vor dessen Abriss eine Holzdecke ausgebaut, um sie bei uns im „LN“ wieder einzubauen. Nach vielen Monaten harter Arbeit und dem sonntäglichen Treffen im ehemaligen Stellwerksraum im Obergeschoss mit einem herrlichen Blick auf einen Teil des Gleisfeldes des Bahnhofs Lengerich, konnten erste Planungen für die zukünftige Nutzung des Gebäudes und dem geplanten Bau einer Modellbahn stattfinden. Aber, es kam ganz anders.

Im Jahr 1981 entdeckten wir dann „unsere Erste“ Feldbahnlokomotive bei einer Ziegelei im ostfriesischen Jemgum, südlich von Emden. Eigentlich sollte sie nur als platz- und kostensparende Alternative zu einer Bundesbahnlok als Denkmal vor unserem Vereinsheim aufgestellt werden, der damalige Besitzer hat uns bei Abholung dann aber das Angebot gemacht, auch noch ein paar Gleise mitzunehmen. Die Lok und rund 14 Meter Gleis wechselten damit den Besitzer. Für einen Denkmal-Sockel zu viel.

Wieder in Lengerich angekommen kam die Idee auf zu versuchen, die damals bereits seit 10 Jahren abgestellte Feldbahnlokomotive wieder in Betrieb zu nehmen. Nach etlichen vergeblichen Startversuchen gelang es unserem heutigen 2. Vorsitzenden Thomas Hakmann, damals gerade aus der Ausbildung zum Kfz-Mechaniker, schließlich doch noch, die Lok wieder in Betrieb zu nehmen. Mit diesem Moment waren die Interessen und Ziele andere als bei der Gründung des Vereins ursprünglich gedacht. In den darauf folgenden Jahren wurde Feldbahnbau der Spurweite 600 mm getätigt. Ein erster Lokschuppen mit Schiebebühne wurde gebaut. Viele Eigenarbeiten konnte dank guter Vorplanung des langjährigen ehem. 2. Vorsitzenden Günther Schliek, als ausgebildeter Ingenieur, in Eigenregie umgesetzt werden. Selbst der ehemalige Kohlenbunker wurde zum Lokschuppen.

Im Jahre 1989 kam die nächste Großaufgabe auf uns zu – zwischenzeitlich hatte der Verein über 30 Mitglieder. Die äußere Renovierung des Vereinsheim, des ehemaligen Stellwerks LN, stand an. Alte Farbe runter, – die DB hatte 1977 noch einen Erstanstrich vorgenommen – Fassade sanieren und neue Farbe drauf. Nach Abschluss dieser Arbeiten kam es aber doch noch zum Bau der Modellbahnanlage – der Grundlage und der Idee für die Vereinsgründung.

Michael Stolze und Detlev Höhn übernahmen die Grundlagenplanungen der Anlage. Mit dem Bau wurde im Laufe des Jahres 1990 begonnen. Mittlerweile ist die Modellbahnanlage in der Miba 6/2004 und im Eisenbahn-Journal 6/2014 (siehe Downloads) der großen Modellbahnwelt vorgestellt worden. Auch im Eisenbahn-Magazin war gegen Ende der 90er Jahre ein Kurzbericht verfasst worden.

Fertig wird sie nie – im Jahr 2018 wurde ein für Lengerich typisches Thema auf der Modellbahnanlage umgesetzt – ein Kalksteinbruch. Die Modellbahn hat mittlerweile eine Gesamt-Gleislänge von über 450 m auf insgesamt 4 Etagen. Dieses ist dem langen und schmalen, aber sehr hohen Raum, dem ehemaligen Arbeitsplatz des Stellwerksbeamten im Obergeschoss mit den Hebelbänken und Schaltkästen geschuldet.

Auch die Feldbahner haben in den Jahren eine riesige Expansion und Entwicklung hingelegt. Anfang 2006 wurde mit den Bauarbeiten einer ca. 480 m2 großen Ausstellungshalle für die Feldbahn begonnen. Diese Arbeiten konnten im Laufe des Jahres 2012 mit den Arbeiten an den Außenanlagen abgeschlossen werden. Ergänzt werden die Ausstellungsflächen von zwei Lorenports, um den Großteil der Feldbahn-Wagen unter Dach zu bringen. Mittlerweile umfasst die Feldbahnsammlung insgesamt 51 Lokomotiven und über 150 Wagen unterschiedlicher Hersteller und Bauarten aus Fabriken, Steinbrüchen, Torfwerken, Sandgruben und unter Tage von der Preussag aus Ibbenbüren. Auch zwei Dampflokomotiven gehören zur Vereinssammlung. Eine dieser Dampfloks, eine Henschel Bn2t, hat im Steinbruch der Fa. Dyckerhoff-Zement hier in Lengerich in den 1950er Jahren ihren Dienst geleistet.

Ende 2015 konnten wir dann, Dank Unterstützung der Stadt Lengerich und anderer Sponsoren, vieler Vereinsliebhaber und Gönner, das Vereinsgelände mit einer Grundstücksfläche von ca. 11.500 m2 und dem ehemaligen Stellwerk LN, dem jetzigen Vereinsheim, käuflich erwerben und sind nun nach 45 Jahren stolze Besitzer.

Die Arbeit hört nicht auf. Das Gebäude wird regelmäßigen Instandsetzungen unterzogen, die Feldbahnsammlung bietet noch mindestens für eine Generation die Möglichkeit, Feldbahnfahrzeuge aufzuarbeiten und in den Betrieb zu nehmen. Die Modellbahn-Technik ist so schnell, das auch hier ständig Erneuerungen und Erweiterungen auf der „To do Liste“ stehen.

Auch wir wünschen uns mehr jüngere Leute, die dem Hobby Eisenbahn mit allen Bereichen wieder junges Leben einhauchen. Zum heutigen Stand 2024 hat der Verein 49 Mitglieder – seit vielen Jahren konstant. Nur der Altersdurchschnitt war schon mal geringer.

Wer Interesse hat einen Einblick in unsere vielschichtigen Vereinsaktivitäten zu gewinnen, kann dies während unserer Öffnungszeiten, oder bei einer unserer Sonderveranstaltungen (werden auf der Startseite bekannt gegeben). Aber auch zu unseren vereinsinternen Treffzeiten sind Gäste immer gerne willkommen!

Stand: Januar 2024