Ziel des Projekts ist es, gemeinsam mit den 24 Kommunen des Kreises sowie den Menschen vor Ort individuelle, ortstypische Klanglandschaften zu entwickeln. Bereits akustisch erforschte Orte sind unter anderem der Eiskeller in Altenberge, der Flughafen Münster/Osnabrück (FMO) in Greven, sowie die Saline Gottesgabe in Rheine. Für die Stadt Lengerich fiel die Wahl des Künstlers auf das Westfälische Feldbahnmuseum – ein Ort, der durch die Vielfalt technischer Geräusche besonders reizvoll ist. Im Fokus der Aufnahmen standen unter anderem die Lokomotiven „Wilhelm“, „Lotte“ und der „Blaue Claus“. Auch verschiedene Lorenzüge, Weichen und Gleisabschnitte lieferten markante akustische Eindrücke – vom Rattern über das Pfeifen bis hin zum metallischen Knarzen. Für die Tonaufnahmen setzte Hans-Jürgen Poëtz Spezialmikrofone ein, die mit Magneten oder Klebepads direkt an Fahrzeugen und Schienen befestigt wurden. Dabei wurden die typischen Betriebsgeräusche ebenso wie ungewöhnliche akustische Eindrücke detailreich aufgenommen. Selbst die Modellbahnanlage des Museums steuerte ihre eigene „Geräusch-DNA“ zum Projekt bei.
Ein Projekt, das nicht nur hörbar, sondern auch erlebbar macht, wie vielfältig die Identität des Westfälischen Feldbahnmuseums klingt – von sanftem Rattern bis kräftigem Stampfen. Die Töne aus dem Feldbahnmuseum fließen letztendlich in die entstehende „Klangwelt Kreis Steinfurt“ ein, die am Ende des Projekts alle Kommunen des Kreises hörbar miteinander verbinden wird. Für den Januar 2026 ist die Präsentation des Kunstwerkes im Kloster Gravenhorst und auf der Projektwebseite www.klangwelt-kreissteinfurt.de geplant. Dem Ergebnis sehen wir mit Spannung entgegen.