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Niederländischer Modellbau vom Feinsten - Zu Gast in Enschede

Gleich zwei beeindruckende Modellbahnanlagen konnten wir am vergangenen Samstag in Enschede besichtigen. Stilecht per Bahn angereist, wurden wir bereits auf dem Bahnsteig von einem Mitlied des Twentse Modelspoorweg Club begrüßt und zu den Vereinsräumen im Stadtviertel Roombeek geführt.

Dieser Ortsteil hatte im Jahr 2000 traurige Berühmtheit durch die Explosion der dortigen Feuerwerksfabrik erlangt und wurde inzwischen völlig neu gestaltet. In einen Gemeinschaftszentrum konnte der Verein, der auch selber von der Explosion betroffen war,  neue Räume  erwerben. Auf ca. 260 m² Grundfläche wurde eine neue H0-Anlage gebaut, die mit ca. 1.500 Gleislänge und Nachbauten markanter Gebäude der Twente-Region Maßstäbe setzt.  Besondere Hingucker waren Miniaturfiguren, denen auf Knopfdruck Leben eingehaucht werden konnte: Trampolinspringer, kurbelnde Schrankenwärter, Baumfäller mit röhrender Kettensäge und dann fallendem Baum,  ein Drehorgelspieler  der unermüdlich "Tulpen aus Amsterdam" zu Gehör brachte, aber auch ein "Wildpinkler". Ca. 10 Aktive des 65 Mitglieder umfassenden Vereins hatten sich extra eingefunden, um uns einen abwechslungsreichen Fahrbetrieb zu demonstrieren.

Nur 15 Gehminuten entfernt vom ersten Standort gab es ein weiteres Highlight zu besichtigen. Im Keller eines Modellbaugeschäfts befindet sich die "Zuiderspoor , eine private Modellbahn der Extraklasse, die als Vorbild den Bereich Enschede hat.  Geradezu perfekt nachgebaute Gebäude, wie das Enscheder Gaswerk, eine Weberei mit kompletter Inneneinrichtung oder ein Torfwerk sind nur einige der Blickfänge.  Interessanterweise lag das Vorbild des Torfwerks auf niederländischer Seite, wärend der Torf mit einer grenzüberschreitenden, pferdebetriebenen Feldbahn aus dem  7 km entfernten westfälischen Amtsvenn geholt wurde.

Enschede Besuchern sei ein Besuch bei dieser Bahn dringend empfohlen, denn sie ist fast jeden Sonnabend Nachmittag geöffnet.

Fazit: Mit vielen guten Eindrücken (NL= nette Leute)  ging es heim.