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Britische Wanderer werden zu Lokführern

Internationales Flair im Feldbahnmuseum. Wir begrüßten am Sonntag, 10. September, eine Gruppe aus England. Zu Gast waren Wanderfreunde der gemeinnützigen „West Essex Ramblers“ aus dem Großraum London.

Auch wenn die britische Reisegruppe nicht eigens für die Stippvisite auf dem Gelände an der Lienener Straße angereist war, hatte der Besuch für uns schon einen besonderen Stellenwert. Die Besichtigung der alten Bahnen war einer von vielen Programmpunkten im Rahmen eines mehrtägigen Aufenthalts der Wanderer in Lengerich, initiiert und organisiert von Helgard und Ulrich Weiß und vom Heimatverein Lengerich.

Nach kurzer Begrüßung vor dem alten Stellwerk ging es auf schmaler Spur weiter. Wegen der großen Besucherzahl mussten alle sieben Personenloren aktiviert werden, um mit den Gästen die obligatorische „Gesamtstreckenbereisung“ in Angriff zu nehmen. Weil alle Ecken des Museumsgeländes gezeigt werden sollten, waren aufwendige Rangiermanöver notwendig. An der Endstation „Museumshalle“ erfuhren die Engländer Wissenswertes über die Geschichte der Feldbahnen und die Fahrzeugsammlung. Zudem wurde den Besuchern das Angebot gemacht, selber einmal mit einer Feldbahnlok zu fahren. Nach anfänglicher Zurückhaltung wurde dieser Programmpunkt zum Höhepunkt des Besuchs. Auf zwei Loks pendelten einige Gäste unter Anleitung ein paar Meter hin und her – darunter seien auch Frauen gewesen –, während sich die anderen den Exponaten und Fotowänden widmeten.

Der Besuch endete mit der Rückfahrt per Feldbahn bis zum ehemaligen Edeka-Markt, von wo aus die Gruppe auf Schusters Rappen, vorbei am alten Tunnel, am Bierkeller und am Hundeplatz mit seinen imposanten geologischen Formationen bis zum Garten von Dr. Alois Thomes wanderte, um später am Heimathaus zu enden.

Die Ramblers (Wanderer) sind in Form von Untergruppen über ganz England verteilt und haben sich neben dem Wandern zur Aufgabe gemacht, die typischen englischen „Footpaths“ – im Tecklenburger Land würde man „Pättkes“ sagen – zu pflegen, zu erhalten und notfalls auch Wege und Brücken wieder begehbar zu machen.